Wir freuen uns über die offizielle Eröffnung der 16 Tech Innovation District Brücke in Indianapolis. Die 104 Meter lange Brücke über den Fall Creek ist eine wichtige Verbindung zwischen dem 16 Tech Innovation District und dem Forschungs- und Medizinkorridor von Indianapolis. Die neue Verbindung bietet Fußgängern und Radfahrern deutlich mehr Platz und trennt sie durch geschützte Wege, die an das großflächige Wander- und Naherholungswegenetz anschließen, vom Autoverkehr. Mehr als die Hälfte der Fläche des fast 20 Meter breiten Brückendecks ist diesen Verkehrsteilnehmern gewidmet und lädt zum längeren Aufenthalt auf der Brücke ein. Ein zusätzlicher Bereich auf der Ostseite der Brücke kragt sanft über das Wasser aus und schafft Möglichkeiten für öffentliche Veranstaltungen.
Zu dem von schlaich bergermann partner (sbp) und Practice for Architecture and Urbanism (PAU) geleiteten Designteam gehörten Moniteurs Communication Design, Martha Schwartz Partners (MSP), Shrewsberry & Associates, CTL Engineering, Circle Design Group und People for Urban Progress (PUP). Das Team entwarf gemeinsam ein herausragendes öffentlichen Infrastrukturbauwerk. Das Ergebnis ist innovative Brückenkonstruktion, die die Prinzipien einer klassischen Hängebrücke neu interpretiert und so eine völlig neue Form schafft.
„Dieser Meilenstein markiert den Höhepunkt eines kreativen Prozesses und einer intensiven Zusammenarbeit zwischen unserem Designteam und der 16 Tech Community Corporation. Wir hatten das Glück, mit einem so visionären Kunden zusammenzuarbeiten, der die Realisierung einer einzigartigen Art von Hängebrücke unterstützt hat“, sagte Michael Stein, Geschäftsführer und Boardmember von schlaich bergermann partner. „Die 16 Tech Bridge zeigt, wie innovative Technik kombiniert mit Design städtische Räume und Infrastrukturen auf sinnvolle Weise verändern können.“
Die Brücke ist die erste ihrer Art in den Vereinigten Staaten, die die klassischen Hängebrückenprinzipien innovativ umsetzt und gleichzeitig die bestehende Familie der Stahldeckbrücken von sbp erweitert. Durch das Ersetzen großer vertikaler Masten durch eine fächerartige Anordnung kleinerer Masten und den Austausch herkömmlicher Hängerseile durch 5cm dicke, elegante Stahlplatten erhält die Brücke ihre charakteristische Wellenform. Das innovative System verteilt die Kräfte effizient, indem es in erster Linie auf Zug und Druck statt auf Biegung setzt, was den Materialverbrauch minimiert und dadurch wiederum eine nachhaltigere Konstruktion ermöglicht. Darüber hinaus ist die Brücke als integrale Struktur konzipiert, bei der der Überbau (Deck) und der Unterbau (Widerlager und Pfeiler) als eine einzige, monolithische Einheit funktionieren. Dadurch werden Dehnungsfugen und Lager überflüssig, was den Wartungsaufwand verringert und die Langlebigkeit erhöht.
Das Konzept ist auch eine Antwort auf die Gegebenheiten des Standorts. Eines der auffälligsten Merkmale des Fall Creek ist die Abgeschiedenheit, die durch die Baumreihen auf beiden Seiten entsteht. Der Entwurf der Brücke lehnt sich an diese naturnahe Umgebung an, indem er baumartige vertikale Stützen schafft Auch das charakteristische Merkmal der Brücke – ihr wellenförmiges Stahlband – spiegelt den natürlichen Verlauf des Flusses selbst wider: Es steigt mit den Baumkronen auf beiden Seiten der Wasserstraße an und senkt sich zur Mitte hin ab, um einen ungehinderten Blick auf den Fluss zu ermöglichen.
„In unserer schnelllebigen Welt brauchen wir mehr denn je Brücken – um uns miteinander, mit der Natur und mit uns selbst zu verbinden. Diese Brücke schafft es alle drei zu verknüpfen, indem sie Verbindungen zwischen den Gemeinschaften herstellt, durch ihre einzigartige Form eine Reminiszenz an die Bäume von Fall Creek erzeugt und kleine Orte der Ruhe schafft“, sagte Vishaan Chakrabarti, Gründer und Creative Director von PAU, dem Architekten des Projekts. „Wir danken unseren KundInnen und KollegInnen, die diesen Traum gemeinsam, in der Zeit der Pandemie und darüber hinaus Wirklichkeit werden ließen.“
Die Brücke verfügt auch über eine von sbp entworfene dynamische Beleuchtung, die farblich wechselnde Akzente ermöglicht und dadurch beispielsweise auf kulturelle und kommunale Veranstaltungen reagieren kann. Dadurch wird die Identität der Brücke als Wahrzeichen von Indianapolis zusätzlich gestärkt.
Durch fortschrittliche digitale Modellierung und enge Zusammenarbeit zwischen den IngenieurInnen und den Unternehmen optimierte das Team die Herstellungs- und Montageprozesse, um die Konstruktion zu minimalisieren und gleichzeitig die ausdrucksstarke Form der Brücke zu erhalten. Der modulare Ansatz ermöglichte einen effizienten Einsatz von Materialien und Arbeitskräften, wodurch überflüssige Prozesse und auch Material reduziert und die wirtschaftliche Machbarkeit gewährleistet wurde.
Während andere Brücken oft als bloße Übergangsräume betrachtet werden, stellt die 16 Tech Bridge diese Vorstellung in Frage, indem sie zu einem Ziel an sich wird – ein einladender öffentlicher Raum für Begegnungen und Interaktionen.
Projektbeteiligte
Eigentümer: 16 Tech Community Corporation, Indianapolis, IN
Hauptberater / Brückenentwurf und -planung: sbp New York, NY
Brückenentwurf Architekt: Practice for Architecture and Urbanism (PAU), New York, NY
Landschaftsarchitekt: Martha Schwartz Partners (MSP), New York, NY
Wegweiser: Moniteurs Communication Design, Berlin, Deutschland
Bau- und Umwelttechnik: Shrewsberry & Associates, Indianapolis, IN
Geotechnisches Ingenieurwesen: CTL Engineering, Indianapolis, IN
Elektroingenieurwesen: Circle Design Group, Indianapolis, IN
Community Engagement: People for Urban Progress (PUP), Indianapolis, IN
Lichtgestaltung: sbp New York, NY
Vertreter des Kunden: J.S. Held, Indianapolis, IN
Kundenbetreuer: American Structurepoint, Inc. in Indianapolis, IN
Bauausführung: sbp New York, NY
Hersteller: Cimolai S.p.A., Porcia, Italien
Stahlbau: Harmon Steel, Inc. in Indianapolis, IN
Bauleiter: Kokosing Construction Company, Westerville, OH