Oktober 30, 2024

Eine markante Fußgängerbrücke für den Watkins Glen State Park in New York

Vergangene Woche wurde der Entwurf für die neue Fußgängerbrücke am Eingang des Watkins Glen State Park vom “New York State Office of Parks, Recreation and Historic Preservation (OPRHP)” der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die neue Sentry Bridge wurde gemeinsam im Team unter der Leitung von schlaich bergermann partner (sbp) und Snøhetta entworfen. Sie ersetzt eine historische Betonbogenkonstruktion mit Steinverkleidung aus dem Jahr 1908. Damit reiht sich die neue Brücke ein in eine jahrhundertelange Tradition von Fußgängerbrücken, Tunneln und Aussichtspunkten entlang des beliebten, von Wasserfällen gesäumten Gorge TrailWanderwegs. 

Die Fußgängerbrücke ist eine Weiterentwicklung der früheren Bogenbrücke in Leichtbauweise. Die Edelstahlkonstruktion wird im Fels an der Nordseite der Schlucht verankert und dadurch zum neuen, dauerhaften Wahrzeichen für den Park. In Anspielung an die Form des Vorgängers verschwindet die Halbbogenkonstruktion hinter den Felsen und führt die Besucher auf den dahinter liegenden Wanderweg. 

An dem schwer zugänglichen Ort gab es über die Jahre schon verschiedene Brückenbauwerke. Das neue Bauwerk greift deren Architektur auf und schafft gleichzeitig den Sprung in die Moderne. Für die Brücke werden witterungsbeständige und zeitlose Materialien wie Edelstahl, Bronze, Betonplatten, Holzgeländer und lokaler Stein verwendet. Ergänzt wird der Entwurf um ein neues, von sbp geplantes Lichtkonzept, das die Silhouette der Brücke dezent illuminiert. 

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Zeit und Witterung haben die Widerlager der bestehenden Brücke stark beansprucht: eine Inspektion der bestehenden Sentry Bridge im Jahr 2022 ergab, dass die Erosionsgefahr an den Widerlagern die Standsicherheit der Brücke erheblich gefährdet. Nach eingehender Untersuchung der Bedingungen vor Ort mit dem Planungsteam kam der Bauherr zu dem Ergebnis, dass die Sentry Brücke vollständig ersetzt werden muss. Die neue Brücke wird die Schlucht mit einer Gesamtlänge von 14 Metern überspannen. Aufgrund der schlechten geologischen Bedingungen auf der Südseite wird die Brücke hauptsächlich vom nördlichen Widerlager getragen. Die Brücke ist als Einfeldträger konzipiert, funktioniert aber im Falle eines Versagens des südlichen Widerlagers als Kragarm.  

Aufgrund der schwer zugänglichen Lage der Brücke wird die Brücke vollständig vormontiert und in einem Stück an ihren Bestimmungsort eingehoben, was eine kürzere Bauzeit und eine geringere Beeinträchtigung des ökologisch sensiblen Geländes ermöglicht. 

Die Bauarbeiten beginnen mit dem Abriss der bestehenden Brücke im Sommer 2025. Die Eröffnung der neuen Brücke soll noch vor dem 4. Juli 2026 stattfinden.