Oktober 28, 2024

Fertigstellung der Donautalbrücke in Linz

Vergangenen Freitag wurde die Fertigstellung der neuen Donautalbrücke in Linz mit einem großen Brückenfest offiziell gefeiert.

Die Brücke gehört zum Großprojekt A26 Linzer Autobahn und ist Bestandteil der neuen vierspurigen Westumfahrung der Stadt Linz, die von der ASFINAG Bau Management GmbH geplant wird. Die Autobahnbrücke schließt im Norden und Süden der Stadt über Tunnel an das bestehende Verkehrsnetz an.

Der Brückenentwurf ist das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen schlaich bergermann partner (sbp), Baumann + Obholzer Ingenieure und gmp Architekten, die bereits im Jahr 2003 den internationalen Gestaltungswettbewerb gewonnen hatten. Die Donautalbrücke in Linz ist eine echte Hängebrücke, die sich über 305 Meter erstreckt und sowohl die Donau als auch Bahngleise und zwei Bundesstraßen überspannt. Das Bauwerk verzichtet auf Pylone. Stattdessen sind die Tragseile direkt in den steilen Felshängen des Donautals verankert, was sie zu einer einzigartigen Brückenkonstruktion und zur längsten erdverankerten Hängebrücke der Welt macht.

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Die beiden etwa 500 m langen Tragseilbündel bestehen aus jeweils zwölf parallel geführten, vollverschlossenen 145 mm Spiralseilen. Diese laufen an den Steilufern der Donau zusammen und sind in zwei Ankerblöcken mit je 100 Ankern im Fels verankert. Die Hänger sind ebenfalls als Spiralseile ausgeführt und sind in einem gleichmäßigen Abstand mit den Tragseilen über Seilklemmen verbunden, die als Gussteile gefertigt sind. Auf beiden Brückenseiten werden die Endquerträger auf Widerlagern im Eingangsbereich der Tunnel gelagert. Diese besondere Bauweise verleiht der Brücke ihre Eleganz und Stabilität.

Von Anfang an lag das Augenmerk auf einer möglichst schlanken und minimalistischen Konstruktion, die sich harmonisch in die natürliche Schönheit der Landschaft einfügt. „Die neue Donautalbrücke wirkt leicht und unaufdringlich. Sie entspringt dem Berg, schwebt über dem Wasser und verschwindet dann wieder im Fels – eine geradlinige, schnörkellose Konstruktion mit extremen technischen Herausforderungen an die Ingenieure. Die Idee ging auf, einerseits sehr respektvoll mit diesem besonderen Ort umzugehen und andererseits eine unverwechselbare und einmalige Brückenkonstruktion zu realisieren.“, so Andreas Keil, Board Member bei sbp.

Ein weiteres Highlight ist das von sbp geplante Lichtkonzept. Zusätzlich zur Straßenbeleuchtung sind Strahler in die Tragseilbündel integriert, die diese von innen heraus leuchten lassen. Die indirekte Beleuchtung zeichnet die Linienführung der Brücke nach und symbolisiert den Brückenschlag über die Donau auch bei Nacht auf eindrucksvolle Weise.

Die Teilinbetriebnahme der Brücke ist für Ende 2024 geplant, zeitgleich mit dem Start der nächsten Bauphasen des Projekts A26.