Die Conghua-Rennbahn des Hong Kong Jockey Club liegt nahe Songyuan, rund 180 km von Hongkong und etwa 60 km vom Stadtzentrum Guangzhous entfernt. Zentrales architektonisches und konstruktives Element ist das Dach, das sowohl die gestalterische Identität des Projekts prägt als auch dessen ingenieurtechnischen Anspruch widerspiegelt. Die weit gespannte Seilkonstruktion über dem Paradeplatz und den Tribünen greift traditionelle Bauformen auf und nutzt moderne Planungs- und Fertigungstechnologien zur effizienten Umsetzung und gestalterischen Einheit der Gesamtanlage.
Das Tragwerk der Nordüberdachung über dem Führring ist als Hängedach konzipiert, das oben von einem Fachwerkbinder und unten von einer A-Rahmen-Konstruktion getragen wird. Die Hauptelemente sind die Bänder, deren Biegesteifigkeit durch zusätzliche Stützen an der Ober- und Unterseite erhöht wird.
Die Tragstruktur der Südüberdachung mit einer großen Auskragung an der Südspitze ist als Fachwerk ausgebildet, das oberhalb des Tribünengebäudes von Pendelstützen getragen wird.
Die beiden Dachsysteme treffen entlang einer Fuge aufeinander, an der Querkräfte und Momente gezielt entkoppelt werden. So wird eine konstruktive Interaktion zwischen den unterschiedlichen Tragwerksprinzipien – Hängedach im Norden, Fachwerk im Süden – vermieden.
In die farbige Dachverkleidung integrierte Photovoltaik-Elemente liefern Strom für den Gebäudebetrieb und leisten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Die neue Tribüne bietet ein hochwertiges Besuchserlebnis und steht exemplarisch für eine zukunftsweisende und dauerhaft nachhaltige Entwicklung im Pferdesport.