Die Rathausbrücke ist eine wichtige Fuß- und Radwegeverbindung über die Donau zwischen den Wohngebieten im Norden in die Innenstadt Tuttlingens. Da die alte Holzbrücke aus dem Jahr 1982 eine städtebauliche Engstelle darstellte, sollte hierfür ein Ersatzneubau geplant werden. Ergänzend zu dem Realisierungswettbewerb der Brücke war zudem ein Ideenteil ausgeschrieben, der die barrierefreie Erschließung der Innenstadt von der Brücke sicherstellen sollte.
Der neue Brückenkörper verlängert in seiner Gestaltung den Verlauf der Rathausgasse optisch über den Fluss und überzeugt mit einem innovativen, semiintegralen Tragwerk sowie einem materialgerechten Einsatz von Stahl, Holz und Beton. Es entstand ein großzügiges Verbindungsbauwerk, das durch die geschickte Kombination von Holz und Stahl eine passende Sprache findet, um sich in die naturnahe Umgebung einzufügen. Die dynamische Form des Brettschichtholzträgers wird von V-förmigen, aufgelösten Stahlstützen getragen, wodurch nicht nur ein hohes Lichtraumprofil entsteht, sondern auch eine ansprechende Untersicht für den hier kreuzenden Fußweg im Donaupark.
Im Handlauf integrierte Linienleuchten sowie eine reduzierte, architektonische Beleuchtung der Brückenuntersicht sorgt dafür, dass der Brückenkörper auch bei Nacht als Raum bildendes Element und Orientierungspunkt wahrgenommen wird, ohne den natürlichen Charakter des Donauparkes zu dominieren.