Die Fußgängerbrücke am Bahnhof Backnang überspannt fünf Gleise und bietet drei Bahnsteigabgänge sowie einen Zugang zur Maubacher Höhe. Ziel war es die alte und stark korrodierte Stadtbrücke aus dem Jahr 1960 zu ersetzen und einen barrierefreien Zugang sowohl für die Bahnsteige als auch für die Überquerung der Gleise zu schaffen. Die Planung umfasst alle durch die Stadt Backnang ausgeführten Bauwerke wie die Brücke mit ihren Unterbauten, vier Treppenkonstruktionen, den nördlichen und südlichen Aufzugsturm als auch den Abbruch der alten Stadtbrücke. Durch das hohe Gewicht der einzelnen Felder mussten entsprechende Leichterungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die notwendigen Hilfskonstruktionen wurden im laufenden Bahnbetrieb aufgebaut, sodass die alte Stadtbrücke innerhalb der genehmigten Sperrzeiten von einem Wochenende komplett abgebaut werden konnte.
Bei der Brücke handelt es sich um eine integrale Brücke mit einem Überbau als mehrzelligen Hohlkasten. Die Feldlängen werden durch Y-Stützen reduziert. An der Südseite ist die Brücke in Hanglage fest in das Widerlager eingespannt. Die Brücke soll möglichst zurückhaltend wirken, mit geradlinigen Kanten und einer möglichst hohen Transparenz des Geländers. Diese Gestaltung sollte auch in der Dämmerung erhalten bleiben. Daher wurde für die Beleuchtung des Überbaus und der Treppen eine LED Handlaufbeleuchtung gewählt. Sie erzeugt sichere Laufwege und betont gleichzeitig die Struktur.
Da sich die Brücke direkt über einer 5-gleisigen elektrifizierten Strecke der DB befindet, müssten nicht nur entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen eingehalten, sondern auch die Arbeiten in den angemeldeten und genehmigten Sperrpausen ausgeführt werden.