2023 gewann das Team schlaich bergermann partner, Architekten von Gerkan, Marg und Partner und WTM Engineers GmbH den Wettbewerb für die Verlängerung der U-Bahnlinie U4 zum neuen Stadtteil Grasbrook in Hamburg. Das fast 1000 Meter lange Infrastrukturbauwerk besteht aus insgesamt drei Abschnitten: der U-Bahnbrücke über die Elbe, dem Viadukt auf der Landseite sowie der doppelgeschossigen Brücke über den Moldauhafen mit der über dem Wasser schwebenden Haltestelle Moldauhafen.
Um die Präsenz der historischen Freihafenelbbrücken möglichst wenig einzuschränken, wurde für die neue Elbbrücke ein leichter und transparenter Netzwerkbogen mit dynamisch flachen Stahlbögen und sich kreuzenden Carbonhängern gewählt – eine eigenständige und innovative Lösung auf dem Gebiet des Bogenbrückenbaus. Nach der Elbüberquerung gehen die Bögen schwungvoll über in die in Fahrtrichtung stehenden V-förmigen Stahlstützen des aufgeständerten Viaduktes. Die Stützen führen in lockerem Rhythmus bis zum Moldauhafen. Dort verdichtet sich der Rhythmus der Stützen, wodurch sich eine Brückenkonstruktion als Fachwerk aus den zwei Verkehrsebenen entwickelt. Das Rahmentragwerk für das Haltestellendach entwickelt sich logisch aus diesem Motiv. Der anfängliche Wettbewerbsentwurf sah für das Dach eine integrierte PV-Anlage vor. Die einzelnen Module sollten dabei von oben nach unten in einem Verlauf angeordnet werden. Nach Entfall der PV-Anlage wurde eine Bedruckung entwickelt, die dem ursprünglichen Verlauf nachempfunden ist. Die erste über dem Wasser schwebende Haltestelle Hamburgs wird zunächst als Endhaltestelle der Linie U4 konzipiert, die Erweiterung nach Wilhelmsburg ist dabei schon in Sicht.