Im Jahr 2021 wurde die Stadt Bad Neuenahr von der Flutkatastrophe schwer getroffen. Neben vielen Gebäuden wurden auch fast alle Brücken in der Stadt zerstört. Unser gemeinsamer Entwurf mit den Landschaftsplanern von Atelier Loidl für die Neugestaltung des Uferbereichs und den Wiederaufbau von zwei zerstörten Brücken setzte sich in einem zweistufigen Wettbewerb durch.
Der städtebauliche Entwurf bietet eine durchdachte Lösung, bei der der Ahrboulevard und die Kurgartenpromenade über die “Kurgartenbrücke” und die “Casinobrücke” miteinander verbunden werden. Ein Uferweg ermöglicht außerdem einen barrierefreien Zugang zum Fluss. Sowohl die Promenaden, Treppen als auch die beiden Brücken fügen sich harmonisch in die umgebende Landschaft ein.
Die Kurgartenbrücke ist als Deckbrücke mit einem untenliegenden Tragwerk konzipiert, was einen nahtlosen Übergang der Kurgartenpromenade ermöglicht. Die Brücke ist wartungsarm, da der Stahl-Hohlkasten ohne herkömmliche Brückenlager direkt in die Widerlager einbindet und nur außen korrosionsgeschützt werden muss. Sowohl die Materialauswahl als auch die Gestaltung spiegeln eine klare, funktionale Ästhetik wider, welche den Hochwasserschutz berücksichtigt und gleichzeitig Wartung und Unterhalt der Brücke minimiert.
Die Casinobrücke bietet eine ebenerdige, funktionale Verbindung zwischen den Uferbereichen und kann im Falle eines Hochwassers mithilfe eines Hydraulikantriebs angehoben werden. Als Trogbrücke mit integrierten Geländern ist das Tragwerk effizient und robust ausgebildet. Durch den Einsatz von Cortenstahl ist sie auf Langlebigkeit ausgelegt und fügt sich natürlich in die Umgebung ein.
