In der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt wurde mit dem Promenadendeck eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Gera-Flutgraben und die Stauffenbergallee errichtet. Sie wurde als Auftakt und wichtiger Bestandteil der Erweiterung des Stadtzentrums im Zusammenhang mit der „ICE-City“ konzipiert und ersetzt ein Spannbetonbauwerk aus DDR-Zeiten. Der Entwurf, der gemeinsam mit DKFS Architects entwickelt wurde, ging 2017 als Sieger aus einem Wettbewerb hervor.
Konstruktiv handelt es sich bei dem Bauwerk um einen ausdifferenzierten Hohlkastenträger, der auf konstruktive und tragwerkstechnische Randbedingungen, Anforderungen des Verkehrsflusses, der Barrierefreiheit sowie die architektonischen Zielsetzungen reagiert. Über der Straße bildet das Deck einen minimalen Kasten mit elegantem Stich. Anschließend überquert die Brücke mit einem effizienten Querschnitt die Stadtbahntrasse und hält mit dem stark reduzierten Querschnitt den geforderten Lichtraum frei. Ab dort entfaltet sich der Hohlkasten in Trog-Querschnitte über dem Flutgraben. Breite Sitzstufen mit Blickbeziehung zum Grünraum ergänzen hier den öffentlichen Raum.
Die sich auffächernde Stahlkonstruktion sieht eine kurze und eine lange Seite vor, wodurch Fußgänger und Radfahrer wahlweise nur den Flutgraben oder auch die stark befahrene Stauffenbergallee mit der geplanten Straßenbahntrasse barrierefrei überqueren können.





