Getwingbrücke in der Schweiz fertiggestellt

In der vergangenen Woche konnten die Bauarbeiten an der höchstgelegensten Brücke der Schweizer Gornergratbahn fertiggestellt werden.

 

Seit mehr als 100 Jahren verbindet die Schmalspurbahn Zermatt auf 1605 Meter mit dem auf 3089 Meter Höhe liegenden Gornergrat. In unmittelbarer Nähe zur Talstation befindet sich seit 1899 die Getwingbrücke, welche aufgrund von Korrosionsschäden und unzureichender Durchfahrtshöhe modernisiert werden musste. Für den Wettbewerb im Jahr 2014 bewarben sich insgesamt 29 Teams aus dem europäischen Raum. Dabei konnte sich der Entwurf „Flügel“ von schlaich bergermann partner gemeinsam mit SRP Ingenieure AG und Mooser Lauber Stucky Architekten aus Zermatt durchsetzen. Der Vorschlag überzeugte vor allem durch seine filigrane und transparente Konstruktion bei einer gleichzeitig hohen Dauerhaftigkeit.

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Im Frühling wurde zunächst bei laufendem Bahnbetrieb das vorhandene Natursteinmauerwerk der Auflager saniert. Aktuell wurde nun in einer Sperrpause von 3 Nächten und 2 Tagen die alte Brücke aus – und die neue in der Westschweiz hergestellte mittels Autokränen eingehoben. Gleichzeitig mussten umfangreichen Arbeiten an Widerlagern, Oberbau, Leitungen und Dienststegen bis zur Wiederaufnahme des Bahnbetriebs bewältigt werden. Das neue untenliegende Tragwerk besteht aus zwei flachen, pyramidenförmigen Stahlblechkästen, die mittels eines Zugbands verbunden sind. Das Zugband teilt sich an den Pyramidenhochpunkten und leitet so die Zugkraft der Unterspannung direkt zu den Lagerpunkten. Die Fahrbahn wurde als orthotrope Platte mit Längssteifen und Querträgern umgesetzt. Durch die filigrane Konstruktion mit minimierter Bauhöhe konnte gleichzeitig auch die Durchfahrtshöhe für den Straßenverkehr erhöht werden.