In dieser Woche wurde der Entwurf für das Ras Abu Aboud Stadium in Katar präsentiert. Das Besondere an der Spielstätte für die Weltmeisterschaft 2022 ist der voll modulare Aufbau des Stadions, der eine bisher einzigartige und nachhaltige Nachnutzung ermöglicht. Gemeinsam mit Fenwick Iribarren Architects und Hilson Moran haben wir ein innovatives Konzept entwickelt, das nach dem Viertelfinale einfach demontierbar ist und sowohl an einem anderen Ort wiederaufgebaut werden, als auch zu mehreren, kleinen Stadien und auch multifunktionalen Arenen umgebaut werden kann. Damit stellt der Bau eine vorbildliche Alternative zu den üblichen Sportstätten für Megaevents dar.
Die Konstruktion besteht aus einer an Hochregallager erinnernde Stahlrahmen-Konstruktion, getrennt in separate Blöcke. Die Ebenen nehmen die Tribünen, Verkaufsstände und Sanitäreinrichtungen auf. Sämtliche Funktionen sind in modifizierten aber als Schiffscontainer zertifizierten Containern untergebracht. Die Deckenplatten sowie die Tribünenstufen sind stapel- und somit einfach transportierbar. Aufgrund der guten Lage an der Küste und der idealen verkehrstechnischen Anbindung eignet sich aber auch der Baugrund selbst nach der Weltmeisterschaft für eine Weiternutzung.
Die einzelnen Elemente können problemlos auseinander genommen und über den nahegelegenen Hafen verschifft werden. Gleichzeitig wird weniger Baumaterial benötigt und dadurch auch weniger Abfall erzeugt, was die CO2-Bilanz der Bauphase und Nachnutzung reduziert. Dieses Konzept erhielt bereits während der Planung eine 4-Sterne–Zertifizierung nach GSAS (Global Sustainability Assessment System).
Das modulare System wurde durch die FIFA für Großveranstaltungen zugelassen und stellt damit einen Meilenstein in der Entwicklung von Großprojekten für Megaevents dar. Mit den Bauarbeiten wurde bereits begonnen. Geplante Fertigstellung für das 40.000 Sitzplätze große Stadion ist 2020, zwei Jahre vor dem Beginn der Spiele.
Einen konkreten Einblick zum Aufbau des Stadions liefert dieser Film: Link