Siegerentwurf für die Shanghai Academy of Fine Arts

Bei dem internationalen Wettbewerb zur Umnutzung einer ehemaligen Edelstahlfabrik in eine Kunsthochschule in Shanghai hat das Büro um schlaich bergermann partner die Architekten von gmp bei der Tragwerksplanung beraten. Der daraus resultierende Entwurf ging als Gewinner hervor und setzte sich unter anderem gegen die Konzepte von Kengo Kuma & Associates und Perkins & Will durch. Das Projekt gilt als wichtiges Beispiel für die nachhaltige Entwicklung hin zur Umnutzung von Bestandsgebäuden in China und weltweit.

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Im Bezirk Baoshan in Shanghai soll die seit 2016 leerstehende Industriehalle umgenutzt und zum neuen Hauptsitz der Shanghai Academy of Fine Arts werden. Das Projekt wird zur zentralen Adresse der lokalen Kunstszene in Shanghai und auch international eine neue Anlaufstelle bieten. Die 860 Meter lange Fabrik bleibt dabei in ihrer Grundstruktur erhalten und umfasst zukünftig im Inneren neben fakultativen Einrichtungen ebenso Ateliers, ein öffentlich zugängliches Forum mit Gastronomie und Retail-Flächen, eine Bibliothek, Sporteinrichtungen, ein Museum und weitere Ausstellungsflächen.


Dazu wird im Kern der Fabrikhalle ein Korridor durch das vorhanden Tragsystem gebildet, das hierfür ertüchtigt wird. Entlang dieses Korridors liegen die bestehenden Stahlfachwerke. Zwei große Querstraßen durchschneiden den über 800 Meter langen Komplex. Brückenartige Konstruktionen werden an diesen Stellen behutsam als Ergänzung eingefügt, sodass sie zusammen mit den bestehenden Tragwerksteilen die neuen Straßenräume überbrücken. Die großen bereits bestehenden Oberlichter – besonders markante Konstruktionen oberhalb der Binderebenen – werden ertüchtigt und neu eingedeckt. Zusammen mit großen Öffnungen erlauben sie die Belichtung und natürliche Durchlüftung (Kamineffekt) der zentralen Bewegungsachse und unterstreichen den offenen, industriellen Charakter des Gebäudes. An den jeweiligen Enden werden neue Eingangsbereiche geschaffen und durch ertüchtigte bzw. neue Bauteile ergänzt.


Insgesamt wird versucht ein hohes Maß an bestehenden Tragwerksteilen zu erhalten und neu zu nutzen. Die behutsame Ertüchtigung und der Erhalt der markanten Bauteile soll den Charakter des Ortes in neuer Funktion hervorheben.