Schwebende Besucherplattform für bedrohten Kreidefelsen

Am Nationalpark-Zentrum Königsstuhl auf der Ostseeinsel Rügen haben in der vergangenen Woche die Arbeiten zur Errichtung des neuen Stegs über Deutschlands berühmten Kreidefelsen begonnen. Der Entwurf des schwebenden Stegs stammt von schlaich bergermann partner. Seit 2011 ist unser Büro mit der Planung und Bauüberwachung des Projekts vertraut.

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Eingebettet in den Nationalpark Jasmund erhebt sich der berühmte Kreidefelsen Königsstuhl. Eine besondere Attraktion in dem gleichnamigen Nationalpark-Zentrum ist die Aussichtsplattform direkt auf dem Felsen, die über eine schmale Landverbindung, das sogenannte Königsgrab, zugänglich ist. Die geologische Erosion der Steilküste von etwa 30 Zentimetern pro Jahr und der Ansturm von rund 300.000 Besuchern jährlich gefährden jedoch den Erhalt und die Langfristigkeit dieses einmaligen Landschaftserlebnisses. Ein sicherer Zugang zum spektakulären Aussichtspunkt ist deshalb dringend erforderlich.


Die künftige Zuwegung ist als einhüftige Hängebrücke konzipiert und verläuft in einer Schleife mit elliptischem Grundriss. Sie wird die bestehende Aussichtsplattform ersetzen und frei über dem Königsgrab schweben. Dadurch wird der sensible Naturraum entlastet und die Aussicht vom Königsstuhl nachhaltig gesichert. Das Bauwerk greift nur minimal in den Naturraum ein und bewahrt die Ansicht des berühmten weißen Felsens auf Rügen von Land und Meer aus.


Wir freuen uns, dass die Bauarbeiten nun beginnen! Geplant ist die Fertigstellung des Stegs für Juni 2022.