Im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen entsteht ein neuer Wohnbaukomplex der HOWOGE mit 450 Mieteinheiten. Von den neun Gebäuderiegeln werden acht in Holz- und Holzhybridbauweise geplant. Ein Gebäudeteil ist mit Außenwänden aus Infraleichtbeton in Vollfertigteil-Bauweise geplant. Dem Bauvorhaben ging ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördertes Forschungsprojekt mit Beteiligung der TU Berlin und der Howoge voraus. Dabei wurden Lösungen für großformatige Fertigteilwände aus Infraleichtbeton untersucht. Der Entwurf von blrm Architekt*innen aus Hamburg sieht einen gestaffelten Baukörper vor, der zur lärmbelasteten Bahnseite hin eher geschlossen ist, zum Wohnquartier auf der anderen Seite dahingegen eine durchlässige Riegelstruktur aufweist. Charakteristisch sind die durchlaufenden Balkonbänder und die Verwendung des Baustoffs Holz. Der Großteil der Tragkonstruktion besteht aus Holz-Hybriddecken, welche auf Holzstützen und tragenden Wänden aus Holz und Beton aufliegen. Dabei wird pro Stockwerk ein modulares Tragraster mit hohem Wiederholungsgrad gewählt. Die Außenfassade ist eine vorgehängte Holz-Elementkonstruktion. Im Sonderbauteil werden alle Außenwände monolithisch aus Infraleichtbeton hergestellt. Basierend auf den Ergebnissen des vorgeschalteten Forschungsprojekts wird hier eine Vollfertigteil-Bauweise eingesetzt, bei der raumhohe Wandelemente inklusive der auskragenden Balkonplatten am Stück vorgefertigt und zur Baustelle transportiert werden. Dabei wurde in der Planung ein besonderes Augenmerk auf die rationale Elementierung und die Reduktion der verschiedenen Elementtypen geachtet. So entsteht mit einem sehr hohen Wiederholungsgrad ein lebendiges Fassadenbild.