Allianz Arena in Sydney eröffnet

Wir freuen uns sehr über die Eröffnung des neuen Allianz Stadions in Sydney! Das Stadion wurde von Cox Architecture in Zusammenarbeit mit Arup und ASPECT Studios entworfen. Die Ausführung des anspruchsvollen Entwurfes erfolgte durch die John Holland Group, die das Tragwerksplanungsteam um Aurecon und schlaich bergermann partner leitete. Unsere Aufgaben bei dem spannenden Projekt waren neben der Tragwerksplanung des Daches, die Montageplanung sowie die Überprüfung des Membrandesigns.

Im November 2017 gab die Regierung von New South Wales bekannt ein neues Stadion an der Stelle des bestehenden Sydney Football Stadions von 1988 zu bauen. Darauf folgte im Jahr 2019 zunächst der Rückbau. Im März 2020 begannen die Bauarbeiten für die neue Spielstätte.

Share
Kontakt

Das hochmoderne Stadion ist die neue Heimatspielstätte für die Sydney Roosters (Rugby League), die NSW Waratahs (Rugby Union) und den Sydney FC (Fußball). Darüber hinaus werden in dem Mehrzweckstadion Kulturveranstaltungen stattfinden. Daher stellt das Stadion mit seinem internationalen Standard nicht nur für die Stadt, sondern für die gesamte Region eine Aufwertung dar, indem es sämtliche Anforderungen für die Ausrichtung internationaler Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen erfüllt.

Mit seiner ansprechenden Fassade aus schimmernden Bronzelamellen und großflächig verglasten Bereichen stellt es eine Verbindung zum umgebenden Moore Park her. Das ikonische Dach ermöglicht es alle 42.500 Sitzplätze auf den Rängen vor Wettereinflüssen zu schützen. Die Dachstruktur besteht aus einer Gitterschale, die eine doppelt gekrümmte, mit einer Glasfasermembran verkleidete Oberfläche bildet. Durch den Bemessungsansatz mit einer formoptimierten Geometrie sowie dem effizienten Einsatz leistungsfähiger Materialien konnte die überdachte Fläche bei minimalem Konstruktionsgewicht maximiert werden. Dadurch stellt das Dach einen wichtigen Nachhaltigkeitsaspekt des Gebäudes dar.

Der innere Rand der Schalenkonstruktion wird durch einen Druckring stabilisiert, der aus vier Fachwerkträgern besteht. Diese haben eine freie Spannweite von etwa 140 m an der Längsseite des Spielfelds bzw. 85 m an der kurzen Seite. Die Träger werden von vier „Derrick“-Auslegern abgefangen, die von der oberen Tribünenkonstruktion auskragen. Dadurch entsteht ein komplett stützenfreier Zuschauerbereich mit optimalen Sichtbedingungen von allen Plätzen auf das Spielfeld.

Den inneren Dachabschluss bildet eine transparente ETFE-Membran. Sie überdacht die Sitzplätze in Spielfeldnähe und ermöglicht gleichzeitig eine maximale natürliche Belichtung. Die Membran spannt zwischen den Untergurten der Fachwerkträger und überdeckt dadurch gleichzeitig den Technikumlauf unterhalb des Fachwerks. Die Schubkraft am äußeren Schalenrand wird durch einen umlaufenden Zugring effizient kurzgeschlossen, der auf den äußeren Oberrängen aufgeständert ist.

Die Gitterschale wurde auf dem Spielfeldbereich zu 32 Segmenten vormontiert, die bis zu 22 Tonnen wiegen. Diese Segmente wurden dann zwischen dem Zugring und den geometrisch überhöhten Fachwerkträgern auf Montagetürmen in Position gehoben. Die Lastübertragung von den Montagehilfen in die permanente Struktur erfolgte erst nach dem Einhub aller Elemente durch eine orchestrierte Absenksequenz. Das gesamte Dach wurde mittels hydraulischer Pressen gleichzeitig an 14 Stützpunkten vorsichtig abgesenkt.

Mit der Nachhaltigkeitszertifizierung LEED Gold erfüllt es höchste Standards und ist gleichzeitig zukunftssicher für Veränderungen in Technik und Betrieb vorbereitet.