Entwurf für Fußgängerbrücke in Dongguan überzeugt Jury

Wir freuen uns sehr, dass unser Entwurf einer einseitigen Hängebrücke die Jury im internationalen Wettbewerb um die Yingbin-Fußgängerbrücke im chinesischen Dongguan überzeugt hat. Der Entwurfsgedanke folgt dabei den drei Prinzipien Materialeffizienz, Langlebigkeit sowie Wirtschaftlichkeit und ordnet sich situativ in die umgebende Landschaft ein. Entstanden ist eine leichte, elegante Brücke, die Bezug auf die historische Kulisse des Dongjiang-Ufers nimmt und diese mit ihrem charakteristischen Mast modern interpretiert.

Die Stadt Dongguan liegt in der südöstlichen Küstenprovinz Guangdong am Ostufer der Perlflussmündung und gehört dem geplanten Wirtschaftsraum der „Guangdong-Hong Kong-Macao Greater Bay Arena“ an. Als Teil dieser Zone setzt die Stadt auf umfassende Entwicklungsprojekte, die Industrie, Infrastruktur und Lebensqualität verbessern sollen. Dazu gehört auch die Erschließung und Anbindung des Dongjiang-Ufers im Nordwesten der Stadt an das Zentrum. Aktuell verbinden ausschließlich viel befahrene Straßenbrücken die beiden Uferseiten miteinander. Die Yingbin-Brücke bildet für Fußgänger und Radfahrer eine direkte Verbindung zwischen den Flussufern und verbessert dadurch die Wegebeziehungen im urbanen Raum. Schon von weitem wird sie zu einer ortsprägenden Ikone an der Wasserstraße.

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Entwurf

In 12 Metern Höhe überspannt die Yingbin-Brücke den Dongjiang-Kanal mit einer Gesamtlänge von 138 Metern. Die Herausforderung für den Brückenentwurf lag insbesondere darin, ein Lichtraumprofil von 10 Metern zu gewährleisten und gleichzeitig eine barrierefreie Verbindung für Spaziergänger in die angrenzenden Parks auf beiden Uferseiten herzustellen. Dabei mussten auch Vorgaben aus der Schifffahrt sowie der 20-jährige Hochwasserpegel beachtet werden.

Charakteristisches Merkmal der selbstverankerten Hängebrücke ist ihr 35 Meter hoher Mast auf der Südseite, der die dynamische Form der Brückenkonstruktion elegant unterstreicht. Haupttrag- und Abspannseile sind als vollverschlossene Seile mit einem Durchmesser von 100 Millimetern ausgeführt und mit konventionellen Seilklemmen miteinander verbunden.

Über Rampen erreichen Passanten und Fahrradfahrer die Brücke auf beiden Seiten barrierefrei. Im Norden verläuft der Aufgang spiralförmig und teilt sich in einen außenliegenden flach ansteigenden Aufgang und einen innenliegenden Aufgang mit höherer Steigung. Das Brückendeck ist durchschnittlich sieben Meter breit. Hier schaffen Holzbänke Ruhezonen und Aufenthaltsbereiche mit Blick auf den Fluss.

 

Beleuchtungskonzept

Die klare, elegante Brückenkonstruktion wird durch ein dezentes Beleuchtungskonzept ergänzt. Hauptsächlich werden die Maststruktur im Süden und die spiralförmigen Rampen im Norden beleuchtet. Ein warmes Lichtfarbspektrum umgibt die Außenflächen des aufsteigenden Mastes und der unteren Hauptstütze. Die Vorder- und Rückseite des Mastes werden wie die Unterseite des Brückendecks durch eine stärkere Lichtlinie hervorgehoben. Zur Mitte der Brücke hin wird das Licht auf der Unterseite leicht gedämpft, während es im Bereich der nördlichen Rampen zunimmt. LED-Lichtlinien im Handlauf bilden die dezente Funktionsbeleuchtung. Alle Leuchten sind so in die Struktur integriert und positioniert, dass sie die Inbetriebnahme und Wartung erleichtern und gleichzeitig vor Vandalismus geschützt sind.

 


Wir gratulieren dem Team und freuen uns auf die kommende Arbeit an diesem besonderen Projekt!