Der Gebäudeentwurf entstand aus der Idee, mitten in der Stadt einen Freiraum für öffentliche Aktivitäten zu schaffen. Auf fünf Etagen sind die Verwaltungs- und Serviceeinheiten für Studierende untergebracht. Das auskragende Dachgeschoss umfasst einen großen Tagungs- und Konferenzbereich; unter dem Vorplatz befindet sich eine großzügige multifunktionale Halle für Ausstellungen oder Veranstaltungen.
Die Konstruktion ist im Wesentlichen ein Stahlbetonskelettbau, wobei das ausladende Untergeschoss auf einer durchgehenden Bodenplatte flach gegründet ist. Die tragende Konstruktion des weit auskragenden Dachgeschosses besteht aus vier geschweißten Fachwerkträgern mit einer Gesamtlänge von rund 31 m und einer maximalen Bauhöhe von 7 m. Die transparente Südfassade als schlanke Pfosten-Riegel-Konstruktion erlaubt Einblicke in das Gebäudeinnere.
Das energetische Konzept des Gebäudes basiert darauf, zunächst die Umweltressourcen und natürliche Prozesse zu nutzen und nur bei extremen Lastspitzen herkömmliche Kühl-, Heiz- oder mechanische Lüftungssysteme einzusetzen. Abgesehen von den Versammlungsstätten können alle Räume natürlich gelüftet werden. Auch die südliche Fassade wird mit Öffnungsflügeln ausgestattet, die eine natürliche Lüftung effizient unterstützen. Eine 2.500 m tiefe Erdwärmesonde versorgt das Gebäude mit Wärme und – unter Zuschaltung einer Adsorptionskältemaschine – mit Kälte. Das Projekt wurde als Demonstrationsvorhaben von der EU und dem Land NRW gefördert und unter der Leitung des Instituts für Markscheidewesen, RWTH Aachen, durchgeführt. Der Innovationscharakter liegt darin, dass erstmalig ein innerstädtisches Gebäude mit Wärme und Kälte durch eine tiefe Erdwärmesonde versorgt wird.