Leichte, transparente, gleichermaßen schützende, wie offene Dächer überspannen den sanft modellierten Olympiapark mit Stadion, Arena und Schwimmhalle. Eine Seilnetzkonstruktion aus vielen fast regelmäßigen sattelförmigen, mit Randseilen eingefassten Flächen ist an mehreren Punkten von außen stehenden Masten abgehängt, beziehungsweise von innen durch sogenannte Luftstützen getragen und nach außen abgespannt. Völlig neuartig waren die Anforderungen, die dieses Dach an die geometrische Genauigkeit, sowohl hinsichtlich des Zuschnittes als auch der Vorfertigung stellte. So kam es hier erstmals zu einem Computereinsatz in großem Stile für derartige Aufgaben und – für die spätere “High-Tech-Architektur” von besonderer Bedeutung – zu einer Wiedergeburt des Gussstahles im Bauwesen.
Aufgrund der engen Verknüpfung mit unserer Bürogeschichte hat die leichte Seilnetzkonstruktion eine besondere Bedeutung für schlaich bergermann partner. Vor knapp 50 Jahren entstand mit dem Olympiadach quasi der Urvater aller Leichtbauwerke unter Leitung von Günther Behnisch, Frei Otto, Fritz Auer, Jörg Schlaich, Rudolf Bergermann und weiteren Beteiligten. Das Dach ist eine der ersten größeren Bauaufgaben, die unsere beiden Bürogründer gemeinsam geleitet haben.
Gemeinsam mit dem Team von Feix Ingenieure aus München ist schlaich bergermann partner aktuell mit der Nachrechnung und der Bauwerksprüfung der gesamten Dachkonstruktion beauftragt, um das denkmalgeschützte Bauwerk auch weiterhin erhalten zu können.