Das Weinschloss der Familie Thaller östlich von Graz ist ein Ort der Begegnung für verschiedene Veranstaltungen. Um den offenen Hof des 2006 errichteten Hauses ganzjährig nutzen zu können, wurde eine Überdachung vorgesehen. Das verfahrbare Dach besteht aus zehn einzelnen Stahlrahmen, die ober- und unterseitig mit einer Membran bespannt sind und im ausgefahrenen Zustand ein Faltwerk bilden.
Die Rahmen sind jeweils über sechs Gelenklager in der Kehle und im Grat miteinander verbunden, was ein Zusammenfalten der einzelnen Segmente ermöglicht, sobald die entsprechenden Unterstützungspunkte verschoben werden. An den Enden der Kehlen sind die Segmente jeweils auf Rollwagen gelagert. Über Kragträger, die die Schienen halten, werden die entstehenden Lasten direkt in den Bestand eingeleitet.
Beim Öffnen wird der erste Fahrwagen aktiv mit Hilfe einer Winde in Richtung Garage gezogen. Da sich die Lagerpunkte des Faltwerks dadurch aufeinander zu bewegen, stellen sich die Stahlrahmen steiler, bis der erste Fahrwagen auf den benachbarten zweiten Wagen trifft. Anschließend schiebt der Fahrwagen den Rollwagen in Richtung des dritten Wagens. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis alle Wagen in Kontakt miteinander sind. In dieser Stellung befindet sich das wandelbare Dach in der Garagenposition, wodurch der Innenhof vollständig offen ist.
Die passende Lichtstimmung wird durch eine Inszenierungsbeleuchtung erzeugt. Die Lichtmodule im oberen Bereich strahlen das Membrandach an und sorgen so für eine indirekte Beleuchtung des Hofes. Die Lichtmodule im unteren Bereich beleuchten den Hof und ermöglichen gleichzeitig eine Akzentuierung der Stützen.
