In memoriam | 1934 – 2021

Jörg Schlaich

Professor Jörg Schlaich gründete unser Büro 1980 gemeinsam mit Rudolf Bergermann und leitete es bis Ende 2002. Noch viele Jahre danach stand er den Partnern und Mitarbeitenden als wichtiger und hoch geschätzter Ideen- und Ratgeber zur Seite.

Sein Leben und sein Vermächtnis werden unsere Arbeit und Identität sowie die Zukunft des Bauens auch weiterhin prägen.

Gründer & Visionär

Jörg Schlaich wurde am 17. Oktober 1934 in Stetten im Remstal geboren und studierte von 1953 bis 1959 Bauingenieurwesen und Architektur an der Universität Stuttgart und der TU Berlin. Nach Tätigkeiten als Lehrassistent am Case Institute for Technology in Cleveland, Ohio und bei der Baufirma Ludwig Bauer in Stuttgart promovierte er 1963 an der Universität Stuttgart. Zunächst als Entwurfsingenieur und ab 1970 als Partner war Jörg Schlaich bei Leonhardt, Andrä und Partner tätig. Dort ermöglichte er zusammen mit Günter Behnisch und Frei Otto das Dach des Münchner Olympiaparks (1972). Als Nachfolger von Fritz Leonhardt leitete Jörg Schlaich den Lehrstuhl für Massivbau an der Universität Stuttgart (1974). Im Jahr 1980 gründete er zusammen mit Rudolf Bergermann das gemeinsame Ingenieurbüro schlaich bergermann partner (sbp) in Stuttgart. International setzte er Maßstäbe beim Entwerfen und Konstruieren von Tragwerken aus ganzheitlicher, werkstoffübergreifender Perspektive und entwickelte den Leichtbau zum Weltstar. Sein fortwährendes Engagement für alternative Technologien im Energiesektor, wie Aufwindkraftwerke und solarthermische Kraftwerke, ist beispielhaft und heute aktueller denn je. Der Blick durch das Kaleidoskop seines beruflichen Lebens verdeutlicht seine unglaubliche Innovations- und Schaffenskraft. Am 4.9.2021 verstarb Jörg Schlaich im Kreise seiner Familie.

Stationen

1934 Jörg Schlaich wird in Stetten im Remstal (nahe Stuttgart) geboren

1953 Abschluss der Gesellenprüfung zum Schreiner in Stetten im Remstal und Abitur an der Oberschule Waiblingen

1953 – 1960 Studium des Bauingenieurwesens und der Architektur an der Universität Stuttgart, an der Technischen Universität Berlin und am Case Institute of Technology, Cleveland, Ohio, USA

1961 Master of Science in Civil Engineering (M.Sc.) am Case Institute of Technology

1959 – 1963 Promotion (Dr.-Ing.) am Rechenzentrum und am Institut für Massivbau an der Universität Stuttgart bei Prof. Dr.-Ing. F. Leonhardt und Prof. Dr.-Ing. F.F. Bornscheuer

1961 – 1963 Mitarbeiter Baufirma Ludwig Bauer

1963 – 1979 Mitarbeiter und später Partner bei Leonhardt und Andrä, Stuttgart

1970 – 1993 Projekt: Second Hooghly River Bridge, Kalkutta/Kolkata, Indien

1968 – 1972 Projekt: Dach Olympiastadion München zusammen mit Rudolf Bergermann

1974 – 2000 Professor und Direktor des Instituts für Massivbau (später umbenannt in Institut für Leichtbau, Konstruktion und Entwurf) an der Universität Stuttgart; Forschung u.a.zum Tragverhalten von Hochbauten und Brücken, Betonschalen, Seil- und Membrankonstruktionen

1980 Gründung des Büros Schlaich + Partner (heute: schlaich bergermann partner, Beratende Ingenieure im Bauwesen)

1980 Verleihung des „Deutschen Stahlbaupreises“ für das Aufwindkraftwerk Manzanares


seit 1980
Forschung und Entwicklung von solaren Großkraftwerken (30-200 MW), Planungen in verschiedenen Ländern weltweit

1980 – 1982 Aufwindkraftwerk in Manzanares, Spanien, Demonstrationsanlage

1986 Verleihung Erste Ehrendoktor der Universität Hannover

1990 – 1993 Projekt: Gottlieb-Daimler-Stadion (jetzt Mercedes-Benz-Arena), Stuttgart

1990 – 2001 Projekt: Aussichtsturm Killesberg, Stuttgart

1992 Jörg Schlaich und Rudolf Bergermann erhalten den Fritz-Schumacher-Preis

1995 Jörg Schlaich erhält die Emil-Mörsch-Denkmünze

1999 Jörg Schlaich wird Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Baukunst

2000 Emeritierung

2002 Jörg Schlaich gibt seine Geschäftsführertätigkeit auf, Übergabe des Büros an die Partner

2002 Jörg Schlaich erhält den Fritz-Leonhardt-Preis

2003 Beraterfunktion bei schlaich bergermann partner

2003 Jörg Schlaich erhält den Werner von Siemens Ring

2003 Ausstellung leicht_weit, Deutsches Architekturmuseum Frankfurt

2007 Ausstellung leicht_weit, INGENIEUR KUNST Galerie, Berlin

2010 Ausstellung High Energy, Akademie der Künste, Berlin

2019 Neuauflage Ingenieurbauführer Baden-Württemberg

2020 Ausstellung urbainable – stadthaltig. Positionen zur europäischen Stadt für das 21. Jahrhundert, Akademie der Künste, Berlin

2021 Jörg Schlaich stirbt im Alter von 86 Jahren in Berlin

Gedenk­veranstaltung

2022 fand an dem Tag, an dem Jörg Schlaich 88 Jahre alt geworden wäre, zu seinen Ehren die Gedenkfeier „Erinnerungen an Jörg Schlaich – Celebration of Life“ in der Stuttgarter Phoenixhalle statt. Neben den mehr als 200 anwesenden Mitarbeitenden aus allen sbp-Standorten waren viele Familienmitglieder sowie zahlreiche Freunde und Weggefährten aus aller Welt gekommen, um Jörg Schlaich zu gedenken.

Mike Schlaich
Mike Schlaich

gab in seiner Rede emotionale und berührende Einblicke in das Leben seines Vaters außerhalb des Büros. Er sprach über dessen schwäbische Herkunft, die christliche Familie, in die Jörg Schlaich hineingeboren wurde und auch über seine Kriegserlebnisse. Viele persönliche Bilder veranschaulichten die Leidenschaften seines Vaters, wie das Reisen, die klassische Musik und die Welt der Technik. Mike Schlaich führte die Zuhörer und Zuhörerinnen durch den Werdegang von Jörg Schlaich, beginnend mit der Schreinerlehre, über sein Studium des Bauingenieurwesens und der Architektur an der Technischen Universität in Berlin. Nach seinem Master-Abschluss an der Case University in den USA arbeitete er zunächst bei Leonhardt und Andrä und gründete 1980 sein eigenes Büro, das heute als schlaich bergermann partner bekannt ist.
Mike Schlaich beschrieb seinen Vater als einen hart arbeitenden Mann. Als anschauliches Beispiel dafür erinnerte er sich daran, dass sein Vater parallel zu den Arbeiten am Münchener Olympiastadion gleichzeitig alle Zeichnungen für den Holzbau seines eigenen Hauses anfertigte, alle Möbel selbst baute und sogar den Beton für die Fundamente goss.
Mike Schlaich beschrieb seinen Vater als einen sehr hilfsbereiten Menschen: „Mein Vater öffnete viele Türen für seine Mitmenschen. Und er war immer großzügig mit seiner Zeit: Er hielt Vorträge an Schulen, um bei den Kindern das Interesse an Baukultur zu wecken. Er ging zu weniger bekannten oder prominenten Veranstaltungen und baute zum Spaß, auch wenn er seine Mitarbeitenden hätte schicken können und auch wenn sein Name nicht genannt wurde.“

Rudolf Bergermann
Rudolf Bergermann

führte die Zuhörer und Zuhörerinnen zurück zu den Anfängen von schlaich bergermann partner. Zusammen mit Jörg Schlaich war er für das Olympiadach in München 1972 verantwortlich, beide arbeiteten damals gemeinsam für Leonhardt und Andrä. Jörg Schlaich, erst 33 Jahre alt, wurde Teamleiter dieses außergewöhnlichen Projekts. Schon damals zeigte dieser seine besondere Begabung: Er war ein genialer Ingenieur, der für alle technischen Probleme schnell eine Lösung entwickeln konnte. Während dieser Zeit, in langen Arbeitstagen und -nächten schufen die beiden gemeinsam die Grundidee dessen, was heute, 50 Jahre später, das Büro schlaich bergermann partner ist.
Er erinnerte sich an die Art seines Partners, alles in Frage zu stellen, immer mit dem Ziel, einen Entwurf zu verbessern und neue Lösungen zu entwickeln. Dabei zeigte er eine extreme Ausdauer: Ein 14-Stunden-Arbeitstag war für ihn üblich, und Samstage galten als normale Arbeitstage. Rudolf Bergermann sprach auch über Jörg Schlaichs Wunsch, einen Beitrag zu einem der wichtigsten Probleme der Menschheit zu leisten: die nachhaltige Stromversorgung durch Sonnenenergie. Bereits in den achtziger Jahren beschäftigte sich ihr Büro daher schon mit diesem Thema und verschiedenen Solarkraftwerktypen.
Seine Rede endete mit einem Hinweis auf den enormen Einfluss, den Jörg Schlaich auf ihn und das Büro hatte: „Wir haben Jörg viel zu verdanken. Mit den zahlreichen Bauwerken, die in unserem Büro entstanden sind und die unverkennbar seine Handschrift und seinen Einfluss zeigen, wird er uns allen immer in guter Erinnerung und in unseren Herzen bleiben."

Volkwin Marg
Volkwin Marg

sprach von seinen Erfahrungen als Architekt in der Zusammenarbeit mit Jörg Schlaich. Nachdem sie sich auf einer Geburtstagsfeier kennengelernt hatten, vereinbarten beide, in Zukunft zusammenarbeiten zu wollen: Es war schon einige Zeit vergangen, als Volkwin Marg gebeten wurde, ein Glasdach für den L-förmigen Innenhof des Museums für Hamburgische Geschichte zu entwerfen. Er zeichnete seine ikonische Skizze, ohne groß darüber nachzudenken, und versprach, das Dach innerhalb von sechseinhalb Monaten fertigzustellen. Dem Publikum erklärte er, dass er nicht daran glaubte, dass ausreichend Gelder für das Dach vorhanden wären. Aber als der Bauherr wieder auf ihn zurückkam, sah er sich vor der großen Herausforderung das Dach in kurzer Zeit realisieren zu müssen. Da erinnerte er sich an Jörg Schlaich, der Interesse an der Aufgabe zeigte, und nur sechs Monate später erhielt Hamburg sein ikonisches Dach.
Das Glasdach markierte den Beginn einer sehr erfolgreichen und freundschaftlichen Zusammenarbeit an Projekten auf der ganzen Welt. Er verwies auf ein weiteres Gebäude in Hamburg, die Alsterschwimmhalle. Volkwin Marg und sein späterer Partner nahmen damals, Anfang der 1960er-Jahre an dem Wettbewerb teil, verloren aber. Trotzdem bewunderten sie die dünne Betonschale – und erfuhren erst später, dass es sich um eines der allerersten Projekte von Jörg Schlaich im Büro Leonhardt und Andrä handelte.
Marg beendete seine Rede mit herzlichen Worten darüber, wie fasziniert er von der Zusammenarbeit mit so einem brillanten Ingenieur war. Er bezeichnete ihn als „Baumeister“ – also als jemanden, der das profunde Wissen beider Disziplinen, der Architektur und des Ingenieurwesens in sich vereint.

Werner Sobek
Werner Sobek

Werner Sobek konzentrierte sich in seiner Rede auf die Zeit, als er an der Universität Stuttgart tätig war. Er wurde Doktorand an Jörg Schlaichs Institut und war dort unter anderem für die Diasammlung zuständig, die es damals noch nicht gab. Eines Morgens kam Jörg Schlaich in sein Zimmer und holte zwanzig Dias mit Fingerabdrücken aus seiner Tasche hervor. Am nächsten Tag kam er mit einem Schuhkarton voller Dias zurück. Den Tag darauf schon mit zwei Schuhkartons. Die Sammlung wuchs, und Werner Sobek war in den Abendstunden mit dem Sortieren der Dias beschäftigt. Mit Jörg Schlaichs Erklärungen zu verschiedenen Detailbildern lernte Werner Sobek so die wichtigsten Aspekte, direkt vom Meister selbst. Er erklärte dem Publikum, dass es für ihn keine bessere Ausbildung als diese langen Abende gab.
Nicht nur für Werner Sobek prägend war Jörg Schlaichs Wirken am Institut, das damals noch Institut für Massivbau hieß. Zusammen mit Professor Kurt Schäfer entwickelte er das Strut-and-Tie-Model. Sie erweiterten die Theorie und stellten sie auf eine wissenschaftliche Basis, so dass sie später zum weltweiten Standard wurde.
Während Jörg Schlaich an Fußgängerbrücken arbeitete, änderte sich sein Verständnis der Disziplin grundlegend, so Werner Sobek weiter. Denn diese Bauwerke stehen im direkten Kontakt mit den Nutzerinnen und Nutzern – sie sind Bauwerke zum Anfassen. Laut Jörg Schlaich sind Ingenieure nicht nur für die Planung und Errichtung von Bauwerken zuständig, sondern müssen ganzheitlicher denken. Die Ingenieurstudierenden zu befähigen, zu entwerfen und Verantwortung für ihre Arbeit zu übernehmen, wurde deshalb ein wichtiger Bestandteil seiner Vorlesungen.

Annette Bögle
Annette Bögle

Professorin an der HCU Hamburg, gab Einblicke in ihr eigenes Arbeiten und Lernen am Institut von Jörg Schlaich. Um diese Einblicke für das Publikum sichtbar und verständlicher zu präsentieren, verwendete sie ausgewählte Zitate von Jörg Schlaich. So erläuterte sie anhand des Zitats "Know just enough!" seine Art zu lehren: Jörg Schlaich war der Meinung, dass seine Studierenden zunächst das theoretische Wissen benötigten, um einen kreativen Entwurf realisieren zu können. Allerdings sah er es auch als deren Aufgabe an, herauszufinden, was die individuellen Prinzipien für einen selbst sind, die man kennen muss, da man natürlich nicht alles wissen kann. Daher forderte er seine Studierenden wiederholt dazu auf, herauszufinden, was ihr persönliches „genug wissen“ sei. Ein weiteres wichtiges Zitat, mit dem Annette Bögle ihn zu beschreiben versuchte, lautete: „Use simple principles“ – das war Jörg Schlaichs Art, alles auf die grundlegenden Fragen herunterzubrechen. Er eröffnete seine Vorlesungen immer mit einem aktuellen technischen Problem und brach es auf die wichtigsten Fragen herunter, wodurch die Thematik verständlich wurde.
Als ebenso wichtig erachtete Annette Bögle das Zitat, in dem er dafür plädierte, „Verantwortung zu übernehmen“. Und damit bezog er sich nicht nur auf das technische Ingenieurwesen, sondern auch auf die philosophischen Ideen hinter dem Gebauten. Sie beschrieb seine Art zu lehren als einen materialübergreifenden Ansatz, denn es ging ihm nie darum, eine gute Beton-, Stahl- oder Holzbrücke zu bauen, sondern vor allem eine gute Brücke zu erschaffen: „Just do good structures".
Ihre Rede beendete Annette Bögle mit dem Bild der Second Hooghly-Brücke und betonte dabei, dass alle Ideen und Gedanken von Jörg Schlaich nach wie vor Aktualität besitzen und seine Ideen weiterverfolgt werden müssen.

Bill Baker
William F. Baker

ehemaliger Partner des US-amerikanischen Architektur- und Ingenieurbüros SOM, sprach über den weltweiten Einfluss von Jörg Schlaich. Seine Rede startete er mit der Erzählung vom Treffen zwischen Jörg Schlaichs Schwester, Brigitte Schlaich Peterhans, und Myron Goldsmith. Myron Goldsmith war nach Europa gekommen und hatte Brigitte Peterhans in Zürich kennengelernt. In Stuttgart wollte er anschließend Fritz Leonhardt treffen und Brigitte organisierte Myrons Aufenthalt in ihrem Elternhaus in Stetten. Zum Treffen mit Fritz Leonhardt nahm er den fünfzehnjährigen Jörg Schlaich mit. Dort traf Schlaich zum ersten Mal Fritz Leonhardt, der später sein Lehrer und Mentor wurde und dessen Lehrstuhl er schließlich übernahm.
Von diesem Zeitpunkt an verbrachten Myron Goldsmith und Jörg Schlaich viel Zeit miteinander und diskutierten ihre Arbeit. In den folgenden Jahre unterstütze Myron den jungen Jörg Schlaich, indem er ein hilfreicher Kritiker seiner Arbeiten wurde. In den frühen 1980er Jahren lernte Bill Baker durch Brigitte Peterhans Jörg Schlaich kennen. Obwohl er nie bei ihm studiert oder für ihn gearbeitet hatte, nahm Jörg Schlaich für ihn die Rolle eines Mentors ein, die weit über den Beruf des Ingenieurs hinausging.
Bill Baker erinnerte sich an Jörg Schlaichs Arbeit als beeindruckend konsequent und elegant in jedem Detail. Der ganzheitliche Ansatz seiner Entwürfe ist für ihn stets deutlich erkennbar. Für ihn stehen seine Entwürfe außerdem für das Wertesystem, seine Designphilosophie und die ethische Haltung, die er verfolgte. Zum Abschluss ermutigte Bill Baker das Publikum, Jörg Schlaichs Vorträge und Entwürfe in Erinnerung zu behalten und zu studieren.

Guy Nordenson
Guy Nordenson

ist einer der führenden Professoren für Ingenieurwissenschaften in Princeton und Gründungspartner des New Yorker Büros Guy Nordenson and Associates. Im Jahr 1998 traf er Jörg Schlaich zum ersten Mal bei der Vorbereitung der zweiten Felix-Candela-Vorlesung: „Light Structures“, die Jörg Schlaich am MIT hielt.
Nach einem Zitat des amerikanischen Schriftstellers Ralph Waldo Emerson über die Rolle der öffentlichen Intellektuellen für die Gesellschaft sprach Guy Nordenson über Jörg Schlaich als einen von ihnen: „Es ist nicht oft der Fall, dass Ingenieure öffentliche Intellektuelle sind, aber das ist bedauerlich [...] angesichts der Klimakrise und ihrer Folgen in Form von Krieg, Migration, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Ich glaube, dass es notwendig ist, dass Ingenieure vortreten und ihre Sichtweise zu den notwendigen Veränderungen darlegen. Und offensichtlich ist Jörg dafür ein herausragendes Beispiel.“ Guy Nordenson ist der Meinung, dass Ingenieure sowohl in ihrer Praxis als auch als öffentliche Intellektuelle einen alternativen Weg in die Zukunft aufzeigen können.
Zum Ende seines Vortrages wies Guy Nordenson auf die Vielzahl der gebauten Werke von Jörg Schlaich hin, die überall auf der Welt zu finden sind und dem Betrachter und Benutzer Freude und Vergnügen bereiten. Gleichzeitig vermitteln sie aber auch eine klare Botschaft darüber, welche Rolle das Ingenieurwesen im öffentlichen Raum spielt und diese auch erfüllen müssen.

Enzo Siviero
Enzo Siviero

italienischer Ingenieur, lehrt seit mehr als 44 Jahren an der Universität von Venedig und fungiert als Rektor eines Online-Campus. Sein Vortrag begann mit sehr persönlichen Worten. Er hätte von Jörg Schlaich nicht nur seine Ingenieurs- und Architekturkenntnisse erlernt, sondern auch, viele seiner sozialen Kompetenzen übernommen. In einer emotionalen und gleichzeitig unterhaltsamen Rede zitierte Enzo Siviero Marco Menegoto, den Präsidenten der AICAP. In diesem Zitat beschreibt Marco Menegoto Jörg Schlaich als jemanden, der immer bereit war, anderen zu helfen, sowohl im technischen als auch im wissenschaftlichen Bereich, und das immer auf einer sehr menschlichen Ebene. Außerdem bezeichnete er ihn als einen Menschen von großem Wert mit einem großzügigen Geist, der Italien sehr liebte. Jörg Schlaich hatte Marco Menegoto erzählt, dass er siebzehn war, als er zum ersten Mal mit dem Fahrrad von Stuttgart nach Rom kam. In Rom angekommen war er von dem neuen Atrium des Bahnhofs Termini so beeindruckt, dass er daraufhin beschloss, Bauingenieur zu werden.
In seinen eigenen Worten fasste Enzo Siviero zusammen, was für ein großartiger Mensch Jörg Schlaich war, der eine Lebensaufgabe verfolgte, die jedem als Beispiel dienen sollte. Sein ständiger Leitgedanke, kulturell tätig zu sein - jeder große Ingenieur der Vergangenheit hatte einen humanistischen Ansatz, und für ihn ist Jörg Schlaich einer von ihnen, wenn nicht sogar der wichtigste. Enzo Siviero endete mit den Worten: „Er hatte einen vollen Terminkalender, aber genau das hat ihn sein ganzes Leben lang jung gehalten“.

Michel Virlogeux
Michel Virlogeux

gehört zu den renommiertesten Brückeningenieuren Europas. Für ihn war Jörg Schlaich einer der einfallsreichsten und kreativsten Ingenieure der letzten Jahrzehnte.
Zum ersten Mal begegnete Michel Virlogeux Jörg Schlaich im Jahr 1985. Damals hatte Jörg Schlaich zusammen mit einem griechischen Bauunternehmen den Wettbewerb für den Bau der Evripos-Brücke gewonnen, und Michel Virlogeux war als unabhängiger Prüfer zuständig. Der Entwurfsvorschlag war für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich und sah eine Schrägseilbrücke mit einer Hauptspannweite von 250 m und einer Strukturtiefe von nur 55 cm auf 90 Prozent der Brückenlänge vor – womit sie auch heute noch den Weltrekord in Sachen Schlankheit hält. Michael Virlogeux erinnerte sich daran, dass ein berühmter Ingenieur kurz nach der Errichtung den sicheren Einsturz der Brücke prophezeit hatte – aber mit einem Augenzwinkern versicherte er, dass die Brücke immer noch stabil sei.
Im Anschluss an das Projekt wurde er von Jörg Schlaich mehrmals für Vorträge nach Stuttgart eingeladen. Jörg Schlaich besichtigte mit ihm vor Ort sämtliche, von ihm entworfene Brücken. Michel Virlogeux trug damals elegante italienische Schuhe, was nach den langen Fußmärschen abends oft zu schmerzenden Fußen führte. Im Gegensatz dazu war Jörg Schlaich in seinen bequemen Schuhen unermüdlich unterwegs. Davon inspiriert strich auch Michel Virlogeux die italienischen Schuhe aus seiner Garderobe und ersetzte sie durch bequeme Schuhe, die er auch heute noch mit Überzeugung trägt.
Abschließend betonte Michel Virlogeux Jörg Schlaichs Einfluss auf das Ingenieurwesen und verwies auf dessen Hunderte von Schülerinnen und Schülern, die heute in der ganzen Welt tätig sind.

Matthias Schuler
Matthias Schuler

geschäftsführender Gesellschafter und Gründer von Transsolar, begann mit einer These zum humanistischen Ansatz von Jörg Schlaich, der seiner Zeit weit voraus war. Schon 1989 war diesem bereits klar, dass, um Wohlstand für alle zu schaffen, der Energiebedarf nur durch die Sonne gedeckt werden kann. Matthias Schuler baute in seinem Vortrag Zitate aus einer Rede von Jörg Schlaich von vor zehn Jahren ein. Diese Worte seien für ihn nach wie vor aktuell, und er könne es nicht besser ausdrücken: „Die mit Abstand größte Herausforderung unserer Zeit ist die Armut und der Hunger in den armen Ländern unserer Erde“, und die einzige Hoffnung der Menschen in diesen Ländern seien ihre Kinder. Er zitierte Jörg Schlaich weiter: „Es gibt nur eine Quelle, die den weltweiten Wohlstand durch Energie befriedigen kann und das ist die Sonne.“ In dieser Technologie sah Jörg Schlaich eine Chance für die armen Länder: „Entwickeln Sie Solarkraftwerke – und das ist der Schlüssel – so, dass die armen, aber sonnenreichen Länder diese selbst bauen und bezahlen können, mit eigenen Ressourcen und Arbeitskräften.“
Er beendete seinen Vortrag mit dem Herzensprojekt Jörg Schlaichs, der Second Hooghly-Brücke in Kalkutta. Bei diesem Projekt setzten Jörg Schlaich und sein Team auf eine lokale Lösung für die schlechte Stromversorgung, die das Schweißen unmöglich machte. „Wenn wir heute ein Projekt benennen würden, das all die Arbeit und die jahrelangen Kämpfe wert war, weil es kein technisches und menschliches Thema ausließ und der Gesellschaft Arbeit brachte, würden wir alle die Second Hooghly-Brücke nennen.“

Steffen Marx
Steffen Marx

Professor an der Universität Dresden – und Gründer des Ingenieurbüros Marx Krontal – berichtete über die Zeit, in der er die Deutsche Bahn vertrat. Steffen Marx gab zunächst Einblicke in Jörg Schlaichs sogenanntes „Gruselkabinett“, zu dem auch einige Standard- und sehr massive Eisenbahnbrücken gehörten. Er erinnerte sich, dass Jörg Schlaich, als er ihn zum ersten Mal traf, kurz davor war, die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn aufzugeben – unter anderem aufgrund von zahlreichen geplanten aber ungebauten Projekten. Steffen Marx spürte seine enorme Frustration, bat ihn aber, der Bahn noch eine letzte Chance zu geben. Kurze Zeit später gründeten sie gemeinsam den ersten Deutschen Brückenbeirat der Deutschen Bahn. Die Leitlinie dieses Gremiums war es, Brücken mit hohem ästhetischem Anspruch zu vertretbaren Kosten unter Wahrung der Funktionalität zu bauen. Vorsitzender des Beirats war der damalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Hartmut Mehdorn. In den folgenden fünf Jahren traf sich das Gremium alle drei Monate. In dieser Zeit beeinflussten sie viele Entwürfe und verfassten außerdem einen Leitfaden für diese Bauaufgabe.
Das letzte Treffen fand zu aller Bedauern im Jahr 2011 statt, doch Steffen Marx kündigte als Abschluss seines Vortrages die Neugründung eines Beirats an, in dem er, in seiner neuer Position, wieder Mitglied ist.

Andreas Keil
Andreas Keil

Partner bei sbp, erinnerte sich an die mehr als 30-jährige Zusammenarbeit mit Jörg Schlaich. Seine Begeisterung für das Ingenieurwesen wurde in Jörg Schlaichs berühmten „Märchenstunden“ an der Universität Stuttgart entfacht. Obwohl diese Vorlesungen zu einer für Studierende recht unpassenden Zeit freitags um 8 Uhr stattfanden, waren sie für ihn nicht nur unglaublich motivierend, sondern auch ein fester Bestandteil der Woche.
Er teilte mit dem Publikum die Geschichte seiner ersten Begegnung mit Jörg Schlaich: „Es war im Dezember 1984, als ich Jörg Schlaich und Rudolf Bergermann in ihrem Büro traf, um über meine Diplomarbeit zu einer Schrägseilbrücke zu sprechen. Ich war in zweierlei Hinsicht beeindruckt – erstens, wie viel Zeit sich die beiden nahmen und zweitens, wie selbstverständlich Jörg Schlaich seinen Partner dazu rief, um mir, einem kleinen Diplomanden, zu helfen.“ Im darauffolgenden Frühjahr begann Andreas Keil seine Karriere bei sbp, wo er von Anfang an mit eigenen Projekten betraut wurde. An die Herausforderung Projekte in Stuttgart zu realisieren, erinnerte er sich mit einem Schmunzeln: Jörg Schlaich nutzte seine Sonntagsspaziergänge dazu, die Baustellen zu besichtigen und am Montag im Büro seine Ideen zu teilen. Damit wollte Jörg Schlaich die Mitarbeitenden niemals kritisieren, sondern vielmehr das Gute noch besser machen oder mit seinen eigenen Worten „Fehler darf man machen, aber nie zweimal“. Seine Rede beendete Andreas Keil mit einem persönlichen Dank an Jörg Schlaich für das, was er alles von ihm lernen durfte. Er werde sein Bestes geben, um die Denkweise Jörg Schlaichs an die nächste Generation weiterzugeben.

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Mike Schlaich
Mike Schlaich
Rudolf Bergermann
Rudolf Bergermann
Volkwin Marg
Volkwin Marg
Werner Sobek
Werner Sobek
Annette Bögle
Annette Bögle
Bill Baker
Bill Baker
Guy Nordenson
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Enzo Siviero
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Michel Virlogeux
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Andreas Keil
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Die Lehre und Forschung von Jörg Schlaich

Als Lehrender an der Universität Stuttgart war es Jörg Schlaich ein besonderes Anliegen, „das Image des Technokraten, das den Bauingenieuren anhängt,“ zu überwinden. So verdeutlichte er komplexe, technisch komplizierte Sachverhalte in einfachen Worten und gerne auch mit schnellen Skizzen. Häufig setzte er in Lehrveranstaltungen seine Diasammlung ein, um viele gebaute Details anschaulich zu erläutern. Dadurch schaffte er es, seine Studierenden abzuholen und ihnen das nötige theoretische Wissen näherzubringen. Auch seine einfachen Schaubilder, wie das Küchensieb oder der Tennisschläger brachten den Zuhörern die Theorie näher. In der Forschung hat sich Jörg Schlaich unter anderem mit Tragwerken für Solarkraftwerke, Integralen Brücken und Klimahüllen beschäftigt. Vor allem aber hat er die Methode der Stabwerkmodelle zur Bemessung von Stahlbeton systematisch erforscht, anwendbar gemacht und ihr zum internationalen Durchbruch verholfen. Jörg Schlaich prägte so mehrere Generationen von BauingenieurInnen, die heute weltweit seine Lehre leben und bauen.

Gitternetzschale
Die Gitternetzschale

Das herkömmliche Küchensieb stand Pate für die innovative Konstruktionsweise der Gitternetzschalen: Das quadratische Maschennetz kann durch Verrautung der Maschen einer beliebigen Flächengeometrie angepasst werden. Kombiniert mit einem diagonalen Seilnetz, wird das Netz zur idealen Membranschale, die, eingedeckt mit Glasscheiben, ein leichtes, transparentes Dach ergibt und eine Alternative zu einer Flächenstruktur mit dreieckigen Maschen darstellt. In beiden Fällen verschmelzen Trag- und Glasebene, da Glasscheiben direkt auf den Netzstäben aufliegen und die bis dahin übliche Sekundärkonstruktion sich erübrigt.

Speichenrad
Das Speichenrad

Das Speichenrad des Fahrrads besteht aus einer dünnen Felge, den Speichen und der mittigen Nabe. Die weiche Felge würde unter der geringsten Belastung zum Oval werden, durch die Verspannung mit dünnen Speichen wird sie in ihrer Ebene und quer dazu überraschend steif. Damit die Speichen niemals schlaff werden, sind sie vorgespannt und ermöglichen die Lastabtragung zwischen Felge und Nabe ausschließlich mit hocheffizienten Zuggliedern. Positiver „Nebeneffekt'': Die Felge wird dabei zum Druckring, was die Stabilität insgesamt erhöht.

Ringseildach
Das Ringseildach

Das Ringseildach ist die Transformation des primär in seiner Ebene beanspruchten Speichenrades zur vertikalen Lastabtragung. Es kombiniert die Eigenschaften der Seil- und der Membrankonstruktion: Zwischen in sich geschlossenen, selbstverankerten Zug- und Druckringen befindet sich ein weitmaschiges Primärtragwerk aus Seilen mit einer dazwischen verspannten Membran als Sekundärtragwerk.

Seilnetze
Seilnetze

Seilnetze sind raumbildende sowie tragende Strukturen, deren vielfältige Formen nicht primär auf den reinen Gestaltungswillen zurückzuführen sind, sondern deren Formfindung strengen physikalischen Gesetzmäßigkeiten gehorcht. Ein vertikales Seilnetz mit viereckigen Maschen, in einen Rahmen gespannt wie bei einem Tennisschläger, kann beliebig hohe horizontale Windlasten tragen. Je stärker das Netz vorgespannt wird, desto kleiner die Verformungen und desto größer die Seilkräfte. Diese Konstruktionsweise eignet sich perfekt für nahezu nahtlose transparente Glasfassaden.

Membrandächer
Membrandächer

Textile Membrandächer spannen weit, sind leicht und transluzent und anpassungsfähig – auch als wandelbare Dächer werden sie eingesetzt. Sie übernehmen die Funktionen ‚Tragen‘ und ‚Schützen‘ in einem. Maste und Abspannungen bilden Hoch- und Tiefpunkte und sorgen so für die erforderliche Flächenkrümmung. Aufgrund der gegenseitigen Abhängigkeit von äußerer Form und inneren Kräften kann man Membranbauten nicht nach „Lust und Laune“ entwerfen, sondern sucht und findet ihre Form als Gleichgewichtsfigur.

Pneumatische Kissen
Pneumatische Kissen

Leichter geht es nicht: Der Reiz der tragenden Luft, des luftig Lichten und doch Geschützten liegt in der eleganten Erscheinung der pneumatischen Kissen und in ihrer Wirtschaftlichkeit dank des geringen Flächengewichts. Letzteres ermöglicht auch gleichzeitig eine einfache Bewegung der Kissen – sei es saisonal oder auch von der Witterungslage abhängig.

Mit elegantem Schwung
Mit elegantem Schwung

Schmale, filigrane Fußgängerstege und Radwegbrücken schmiegen sich elegant in die Umgebung ein. Ihre ästhetische Qualität wird erlebbar, wenn man sie betritt und begreift. Sie schwingen leicht unter der Last, oder sie setzen sich kraftvoll in Bewegung, um sich zu öffnen oder zu schließen. Feingliedrig sind sie im Detail wie auch im Ganzen – immer dem menschlichen Maßstab angemessen und gleichzeitig robust und pflegeleicht. Sie zeigen die ganze Freude am Konstruieren: Denn jede dieser kleinen Brücken ist mehr als eine reine Dienstleistung, und jeder lieblos entworfene ‘Prügel‘ eine vertane Chance.

Kreisringträger
Kreisringträger

Ein im Grundriss gekrümmter Träger - der Kreisringträger - braucht nur entlang einer Linie gelenkig gelagert zu werden, um nicht herunterzuklappen. Ist er am Innenrand gelagert, bewirkt die Linienlast einen Ringzug an der Oberseite und einen Ringdruck an der Unterseite der Platte, umgekehrt verhält es sich bei einer Linienlagerung am äußeren Rand. Die effiziente Form eines in der Ansicht gekrümmten Bogens kann man mit dem Prinzip der Umkehrung finden: So wie das Seil hängt, steht der Bogen.

Stahlguss
Stahlguss

Schwungvoll ausgerundete Formen, ähnlich der Ausrundung einer Astgabel, sind charakteristisch für Bauteile aus Stahlguss. Die fließenden Formen vermeiden schädliche Spannungskonzentrationen und Kerbwirkungen. Stahlguss erlaubt die Herstellung komplizierter individueller Rohrknoten und eine optimale Anpassung an den Kraftfluss.

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Gitternetzschale
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Speichenrad
Speichenrad
Ringseildach
Ringseildach
Seilnetze
Seilnetze
Membrandächer
Membrandächer
Pneumatische Kissen
Pneumatische Kissen
Mit elegantem Schwung
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Kreisringträger
Kreisringträger
Stahlguss
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Publikationen

Ausgewählte Bücher
Ausgewählte Fachzeitschriften

Mehr als 400 Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften über wissenschaftliche und praktische Aspekte des Ingenieurbaus.

Darunter:

Ehrenmitglied­schaften und Auszeichnungen

Ehrenmitgliedschaften

International Association for Shells and Spatial Structures (IASS), Honorary Member seit 2011

Academía de Ingeniería, Madrid, Corresponding Member seit 2003

Tongji University Shanghai, Honorary Professor seit 2001

Indian National Academy of Engineering, New Dehli, Foreign Fellow seit 2000

Akademie der Künste, Berlin, Sektion Baukunst seit 1999

National Academy of Engineering, Washington D.C., Foreign Associate Member seit 1994

The Royal Academy of Engineering, London, Foreign Member seit 1993

Freie Akademie der Künste, Hamburg, seit 1991

American Concrete Institute (ACI), Honorary Member seit 1988

HUST, Wuhan, China, Honorary Professor

RIBA London, Honorary Fellowship

Ehrendoktorwürde der Universitäten Hannover, Stockholm, Bratislava, Zürich, Venedig, Lausanne


Persönliche Auszeichnungen

Großer DAI Preis für Baukultur 2012

Premio José Entrecanales Ibarra a la Ingeniería Civil 2008

The Japan Structural Design Award 2006, Japan Structural Designers Club, Tokyo

Eduardo Torroja Medal, IASS, 2004

Werner-von-Siemens-Ring 2002

Fritz-Leonhardt-Preis 2002

Emil-Mörsch-Denkmünze, Deutscher Beton- und Bautechnik-Vereins DBV, 1995

Prix Albert Caquot, French Association of Civil Engineering, 1999

Swedish Concrete Award 1995

Fritz-Schumacher-Preis 1992

IABSE Award of Merit in Structural Engineering 1991

Gold Medal of the Institution of Structural Engineers, London, 1990

FIP Freyssinet Medal (Fédération Internationale de la Précontraite) 1990

Auszeichnungen für Projekte

Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2017, Kategorie Brückenbau, Gewinner: EÜ Allerbrücke Verden

Deutscher Brückenbaupreis 2008, Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken für Humboldthafenbrücke am Hauptbahnhof Berlin

Zumtobel Group Award 2007, Kategorie Forschung & Initiative für das Aufwindkraftwerk in Mildura, Australien

Outstanding Structure Award 2006 und AIV Hamburg, Bauwerk des Jahres 2003 für ZOB Hamburg

Footbridge Award 2005, Aesthetics – Medium Span für Liberty Bridge Greenville, USA

Footbridge Award 2005, Technology – Long Span und Ingenieurbau-Preis 2004 Auszeichnung für Fußgängerbrücke über die Gahlensche Straße, Bochum

Golden Medal Gustave Magnel by Association of Engineers of Ghent University 2004 für Brücke Auerbachstraße, Stuttgart

Engineers‘ Society of Western Pennsylvania – Arthur G. Hayden Medal 2003 und Footbridge Award 2002, Technology – Medium Span für Steg Innenhafen Duisburg

Hugo-Häring-Preis 2003, Ingenieurbau-Preis 2003 Auszeichnung, BDA – Auszeichnung Guter Bauten 2002 und Auszeichnung für Beispielhaftes Bauen für Aussichtsturm Killesberg, Stuttgart

RENAULT traffic design award 2002 für Werrekussbrücke, Bad Oyenhausen

BDA – Auszeichnung Guter Bauten 2002 für Schutzdach der römischen Badruine in Badenweiler

Preis Attestato Acai 2001 für Römertherme in Baden bei Wien

Balthasar-Neumann-Preis 2000 für Messe Hannover Halle 8/9 und Halle 13

Preis des Deutschen Stahlbaus 2000 für Fußgängerbrücken EXPO 2000, Hannover

traffic design award 2000, Straßenbrücken für Brücke über das Nesenbachtal, Stuttgart

traffic design award 2000, Fußgängerbrücken Anerkennung für Glacisbrücke Minden

Architekturpreis Beton 1999, Lobende Erwähnung und Ingenieurbau-Preis 1998, Auszeichnung für Glacisbrücke Ingolstadt

BDA – Auszeichnung Guter Bauten 1999 für Aussichtssturm mit Fußgängersteg, Weil am Rhein

Besondere Auszeichnung des Europäischen Preises für Industriearchitektur für Montagewerk Škoda, Mladá Boleslav, Tschechien

Ingenieurbau-Preis 1996, Auszeichnung für Messe Hannover Halle 26
Hugo-Häring-Preis 1994 für Membranüberdachung Gottlieb-Daimler-Stadion, Stuttgart

Architekten- und Ingenieurverein Hamburg: Bauwerk des Jahres 1994 für Wolfgang-Meyer-Sporthalle

BDA-Preis 1990 und Hugo-Häring-Preis 1991 für Fußgängerbrücke Max-Eyth-See über den Neckar, Stuttgart

Ingenieurbau-Preis 1991 für Museum für Hamburgische Geschichte, Überdachung Innenhof

Stahl-Innovationspreis 1991, 2. Preis für Netzkuppeln für Flächentragwerke

FIP Award for Outstanding Concrete Structures 1990 und Ingenieurbau-Preis 1988 für Fußgängerbrücke über den Rhein-Main-Donau-Kanal, Kelheim

Mies-van-der-Rohe-Preis 1990 für Museum für Hamburgische Geschichte, Überdachung Innenhof

Stahl-Innovationspreis 1989, 1. Preis für Parabolkonzentrator
Design Concept Award 1988, 1. Preis für Wettbewerb Williamsburg-Brücke New York, USA

Preis des Deutschen Stahlbau-Verbandes für das Aufwindkraftwerk Manzanares, Spanien

Deutscher Architektur-Preis 1983 und BDA-Preis Bayern 1983 für Überdachung Eisstadion, Olympiapark München

BDA-Preis Baden-Württemberg 1983 Europahalle Karlsruhe