Das House of One in Berlin verbindet die drei großen monotheistischen Weltreligionen in einem gemeinsamen Gebäude. Als Standort für das bisher einmalige Projekt wurde der Bauplatz einer im Krieg zerstörten Kirche gewählt. Das Bauen auf den historischen Fundamenten, ohne sie zu zerstören, forderte ein kreatives Vorgehen.
Bereits 2012 ging der Entwurf des Architekturbüros Kuehn Malvezzi aus einem internationalen Wettbewerb hervor. Er sieht eine Integrierung der archäologischen Funde und der Fundamente der alten Kirche im Untergeschoss vor. Dort sind diese zum einen wettergeschützt, gleichzeitig aber auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Zusätzlich sind sie auch von außerhalb über einen Arkadengang mit großen Fensterflächen sichtbar. Die drei separaten Sakralräume – Kirche, Synagoge und Moschee – sind im Obergeschoss um einen Kuppelsaal angeordnet. Dieser zentrale Saal schafft einen Raum der Begegnung und des Austauschs zwischen den Religionen.
Die Herausforderung für die Planer lag in dem Tragwerk des Gebäudes. Da durch die erhaltenswürdigen Mauern und Kirchenfundamente keine Ausführung einer durchgängigen Bodenplatte möglich war, wurde das gesamte Gebäude mit einer Pfahlgründung mit Kopfbalken realisiert. Durch die massive, einschalige Ausführung des Mauerwerks mit ein Meter dicken Wänden dient dieses als Tragwerk. Ein vergleichbares Bauwerk gibt es bisher in Deutschland nicht.